. - WIR SIND TIDDISCHE

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Erbaut (Gastwirtschaft)1884
Erbaut durch
Heinrich Göhe
Verkauf des Gebäudes
1885
Turmbau
1886-1887
Turmhöheknapp 25 Meter
Turmeinweihung
7. Feb. 1887
Erste Sanierung
1978
Turmfest 100 Jahre
04.- 06.09.1987
Reparaturarbeiten des Turmaufsatzes
1994
Einbau eines elekrtischen Uhrwerks
Juli 1995
Bekrönungsfeier
25. Juli 1995
Komplettsanierung
incl. Einbau einer Funkuhr
2005
Kosten der Funkuhr
ca. 2000 Euro
Ursprünglich geplante Kosten
62.000 Euro
Tatsächliche Sanierungskosten
70.000 Euro
Gemeindeanteil
39.000 Euro
Bekrönungsfeier
22. Juni 2006

Der Schulturm und sein Anhang

Ursprünglich war das heutige Kindergartengebäude eine Gastwirtschaft.
Erbaut von Heinrich Göhe.
Nach nur 15 Monaten ging der Betrieb pleite und wurde durch den damaligen Gemeindevorsteher Heinrich Schulze am 9. Juni 1885 für 18.060 Mark erstanden.
Von 1901 bis 1903 betrieb Gastwirt Stender das Gasthaus.
Danach ließ Heinrich Schulze das Gebäude für 23.000 Mark zu einer Schule umbauen.
Dies geht aus einem Schriftstück vom 7. Februar 1887 hervor. Geschrieben von Heinrich Schulze und dem Lehrer Wilhelm Franke.
Während des Krieges wurde die Turmkrone von amerikanischen Soldaten beschossen,
sodass in den nächsten Jahrzenten nach und nach Wasser in den Turm eindringen konnte und schließlich eine Komplettsanierung nach sich zog.
In dem Gebäude herrschte allerhand betrieb. So gab es immer eine kleine und eine große Klasse, die sich durch das Alter der Schüler unterschied.
Oben im Schulgebäude wohnten meistens die Schullehrer.
Einige Geschäfte zogen nach Beendigung des Schulbetriebs in den 1960er Jahren in das Gebäude.
Auf der linken Seite das Kurzwarengeschäft Müller (Klassenzimmer der kleinen Klasse).
Auch auf der linken Seite war der erste Standort der Sparkasse.
Auf der rechten Seite das Lebensmittelgeschäft Klages, geführt von Inge und Erwin Klages.
In frühen Jahren wurde die Turmuhr von Friedrich Engelke und später von seinem Sohn Heinz täglich mit einer Kurbel von Hand aufgezogen.
Diese war über mehrere Leitern nicht so einfach zu erreichen. Erst 1994 löste ein elektrisches Uhrwerk die alte Uhr ab.
Die Leitern stellten 2006 im Zuge eines Teppen-Neubaus ihren Dienst ein, sowie ein Einbau einer Funkuhr erfolgte im selben Jahr.
Auch wurden durch Uwe Bleich im selben Jahr 36 Einfluglöcher im Turm integriert und Nistplätze für Mauersegler im Turm geschaffen.
Aktuell befinden sich der Kindergarten und 2 vermietete Wohnungen in der ehemaligen Gastwirtschaft.


Beim Öffnen des Turmknopfes befand sich im inneren
1.) Braunschweiger Anzeigen vom 6.Febr. 1887
2.) Helmstedter Kreisblatt vom Freitag den 4. Februar 1887
Beide Zeitungen waren stark verrottet, weil der Turmknopf mehrfach durchschossen war
Während der Sanierung wurde durch den damaligen Bürgermeister Heino Meyer 2 Tageszeitungen (Aller-Zeitung & Isenhagener Kreisblatt)
und etwas Geld in eine Zinkhülle gesteckt und in der Turmkrone für die Nachwelt hinterlassen

Tiddische am 7. Februar 1887
Heute ist der Tag wo der Knopf auf den neuen Thurm vom Dachdeckermeister Hannes Stoppelhar aus Parsau auf gesetzt wird, letzterer hat auch die Dachdeckerarbeit am Thurm gemacht. Die Mauerarbeit von Amts Mauermeister Ernst die Holzarbeit von Amts Zimmermeister Kramer beide aus Vorsfelde. Das Schulhaus nebst Scheune und Stallung ist von der Gemeinde angekauft für den Preis von 18060 Mk. Gebaut ist das Haus u. Stallung vom Ackermann Heinrich Göhe N asse 3 in Tiddische und wurde 1 1/4 Jahr Gastwirthschaft neue betrieben dann wurde es durch seine leichte Wirthschaftsführung von Conkurs wegen verkauft. Auf diesem Grundstück ruhte eine Kruggerechtigkeit die von der Gemeinde mit der alten Schule an den Nachbar Gastwirth Schröder für den ansehnlichen Kaufpreis von 2500 / •  • gleich 7500 Mk verkauft wurde. Die neue Schule ist von dem Bauunternehmer Heine in Vorsfelde ausgebauet. Der ganze Bau hat etwa 23 000 Mk gekostet. Wie viel dazu aus Statmitteln gereicht wird ist noch nicht festgestellt. Der zeitige Lehrer war Wilhelm Franke dessen Ehefrau geb. Marie Erse aus (beide) Vorsfelde. Die Gemeindebehörde bestand aus dem Gemeindevorsteher Heinrich Schulze N. ass 22 und 9 Gemeinde räthe. Siemke .No 3 Schulze No 5 Schulze No 7 war das Jahr vorher Vorsteher Ühleke No 8 Daries Mo 9 Müller No 30 Hartig No 27 Schulze No 28 Schulze No 19 Der Pastor war Bötcher in Jembke. Der Kirchhof wurde im Jahre '1864 angelegt. Eben wird auch der Weg von Barwedel nach Tiddische gemacht. Die Glocke wird in 3 Wochen eingebracht, so wie Uhr.
Ist eben viel vom Kriege die Rede. Die Gemeinde zählt eben 273 Einwohner, das Geld war karg sonst sollten einige Münzen beigelegt werden, Korn und Vieh war billig Rogge kosten 50 M oder 25 Kilo 3 Mk 30 Pfg. Hafer 15 Kilo 1,70 Weizen 3 Mk 40 Buchweizen 20 Kilo 2Mk 50 eine gute Kuh wurde immer noch mit 300 Mk bezahlt, hat aber schon 340 bis 350 Mk gekostet. Die Ferkel kosten 18 bis 30 Mk 6 Wochen alt.
Standesbeamter war Unterzeichneter.
Dies Jahr haben wir bisher einen gelinden Winter um Weihnachten war es einige Tage recht kalt. Der letzte Nachsommer war sehr trocken das eben die Brunnen davon noch leiden. Die Heuernte war ziemlich gut. 1200 Kl. Stroh kosten 24 Mk. Heu 50 Kilo 2, 3 bis 4 Mk. Butter 1/2 Kilo 70 bis 80 Pfg. Eier 60 Stück 2Mk 80. Das Herzzogthum wurde durch Prinz Albrecht von Preußen regiert.
 
Neues sonst fehlt. *

Niedergeschrieben von Heinrich Schröder 54 Jahre alt am 7. Februar 1887
 
Schröder
                 W. Francke, Lehrer.
 
 
 
 

 
 
 
 
*Anmerkung
 Der Text wurde 1:1 übernommen incl. der damaligen Schreibweise
 Michael Krupke 19.08.2018
 
Zum Andenken!

 
Die hierneben den Thurm stehende Schule ist im Jahre 1884 von den Ackermann Göhe hieselbst Aufgebauet der p. Göhe hat seinen in Dorfe belegenen Ackerhof an seine Schwester Friedrike abgetreten, und nach das neue Haus welches Oben erwähnt ist hingezogen um in das gedachte Haus als Gastwirth zu attestieren wo der g.Göhe nur ein Jahr Gastwirth war und dann Curkurs machte, bemerke noch das das Gebäude nebst Hof von früher her eine Kruggerechtigkeit darauf ruhte und wie unterzeichneter herdenken kann schon zum 10 ten mahle verkauft ist als Gastwirtschaft, vor den aufbau des Oben erwähnten Hauses ist der Krughof Abgebrand , zum Elften male ist der Krughof neben das neue Wohnhaus von unterzeichneten zur Schule An 9 Juni 1885 für die Gemeinde Angekauft zu einen Kaufpreis von 18000 und 60 Mark und als Schule umgebauet, bemerke noch das ich zur Zeit von 1879 bis 1886 Gemeindevorsteher gewesen bin und solches für die Gemeinde Angekauft habe.
 
Ich schreibe dieses zum Andenken in aller Eile.
Ackermann Heinrich Schulze
N. ahse 7
Tiddische den 7 ten Februar 1887.
 
Zum ewigen Andenken für meine Nachkommen.
Wissenswertes
Das Gebäude wurde 1885 von Landwirt Heinrich Göhe gekauft, zur Schule umfunktioniert und 1887 durch einen Glockenturm ergänzt.
Die letzten Lehrer dieser Schule:
vor 1920 - 1929 Willi Boog; 1929 - 1931 Albert Rode; 1931 - 1944 Rudolf Beister; 1944 - 1947 Paul Meyer; 1947 - 1966 Wilhelm Ast.
Vor dem 2. Weltkrieg schwankte die Schülerzahl zwischen 30 und 35. 1957 hatte Lehrer Ast 68 Kinder zu betreuen.
Ab 1960 wurden die älteren Jahrgänge in der Dörfergemeinschaftsschule Rühen beschult. Bis 1962: Betstunden in der Tiddischer Schule.
1963 - 1966 unterrichtete Wilhelm Ast nur noch die Schüler der Klassen 1 bis 3 in Tiddische. Nach seiner Pensionierung verlor die Schule 1966 ihre Eigenständigkeit. Für die Tiddischer Schüler ist seitdem die Schule Rühen (GS, HS, Realschule) zuständig.
Bis 1972 wurde eine Grundschulklasse von Rühen ausgelagert und von Rühener Lehrern in Tiddische betreut.
Nutzung der Schule nach offizieller Auflösung 1974: Gemischtwarenladen Inge Klages von 1974 - 1988; ab 1990 Kindergarten der Samtgemeinde Brome.
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